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Tim Reiter: analytisch und besonnen zum Titel

26. Nov 2020

Tim Reiter: analytisch und besonnen zum Titel

Tim Reiter heißt der Champion des Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup 2020. Der 21-jährige Sportmanagement-Student aus Ostfildern, der seine zweite Saison im GT4-Markenpokal absolvierte, legte den Grundstein für seinen Titelgewinn und den Triumph in der Junior-Wertung mit einem Doppelsieg beim Saisonauftakt auf dem Nürburgring. Für den Erfolg hat er sich in allen Bereichen professioneller aufgestellt.

Tim Reiter überlässt nichts dem Zufall. Als abzusehen war, dass er als Gesamt-Vierter des Vorjahres einer der Favoriten für 2020 sein würde, hat er sich sofort mit der Situation und dem daraus entstehenden Druck auseinandergesetzt. Das ging sogar so weit, dass er sich beim offiziellen Testtag den Teil des Displays in seinem Cockpit abgeklebt hatte, auf dem die Rundenzeiten angezeigt werden. „Ich wollte mich voll darauf konzentrieren, den Tag zum Testen zu nutzen, wollte die Kommunikation mit meinem Team sowie meine Herangehensweise verbessern und mich durch nichts davon abbringen lassen.“

Für die Saison hatte er sich absichtlich nicht den Titel als Ziel gesetzt, sondern „Best Performance“. Er erklärt es wie folgt: „Ich habe von Rennen zu Rennen gedacht und wollte immer das Bestmögliche rausholen. Manchmal ist es beim Punktesystem im Audi R8 Cup besser, hinter einem Rivalen zu bleiben, statt einen Ausfall durch einen misslungenen Angriff zu riskieren. Das habe ich unter anderem durch eigene Fehler im Jahr 2019 gelernt.“ Diese eher defensive Fahrweise wendete der leidenschaftliche Sim-Racer ab dem zweiten Rennwochenende an, nachdem er sich beim Auftakt die Maximalausbeute von zwei Pole Positions, zwei Siegen und zwei schnellsten Rennrunden sicherte. „Ab da war ich der Gejagte, für mich war kein Fehler mehr erlaubt.“

Auch die Arbeit mit seinem Mentaltrainer hat er 2020 fortgesetzt. „Er hat mir Techniken an die Hand gegeben, wie ich mit verschiedenen Situationen besser umgehen kann. 2019 hat er mir mit der Technik der Visualisierung geholfen, meine Probleme am Start in den Griff zu bekommen. Dieses Jahr habe ich vor allem daran gearbeitet, im Rennen nur auf mich und meine Aufgaben fokussiert zu sein und mich durch nichts ablenken zu lassen.“

Seinen bisher größten Erfolg als Rennfahrer konnte Tim Reiter, der als Vorbilder Alain Prost und Ayrton Senna angibt und außerhalb des Autos ein eher ruhiger Mensch ist, gemeinsam mit seiner Familie feiern. „Mein Stiefvater Jesko, der selbst Rennen gefahren ist, sowie meine Mutter und meine zweijährige Schwester Sina waren immer dabei. Sie haben dafür gesorgt, dass ich mich auch im Wohnmobil oder Hotel wie zu Hause gefühlt habe. Sie waren ebenso wie mein Mechaniker Ingo ein toller Rückhalt für mich und ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Titel.“

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